MULTI-ReUse Pilotanlage geht in Betrieb

Anfang Juli 2017 ist die MULTI-ReUse Pilotanlage auf dem Gelände der kommunalen Kläranlage in Nordenham in Betrieb genommen worden. Sie soll von nun an für zwei Jahre aussagekräftige Versuchsergebnisse liefern.

Der Pilotanlage wird konventionell gereinigtes Abwasser zugeführt und weitergehend aufbereitet. Ziel ist es, Brauchwasser zu produzieren, das anstelle von Trinkwasser in der Industrie verwendet werden kann.

In der Pilotanlage, die vom Anlagenbauer De.EnCon gebaut wurde, werden verschiedene Verfahren modular kombiniert um unterschiedliche Wasserqualitäten zu produzieren. Die Verfahrensstufen, die zu Versuchsbeginn in Betrieb gehen, sind die Ultrafiltrationsmembran (UF) kombiniert mit einem vorgeschalteten Flockungsprozess (zur Entfernung von Mikroorganismen, Partikeln und zu einem gewissen Teil auch von suspendierten bzw. kolloidal gelösten organischen und anorganischen Wasserinhaltsstoffen) und die abschließende Desinfektion (nach dem Multibarrierenprinzip). Anschließend wird die Umkehrosmose (UO) in Betrieb genommen, gefolgt von der Möglichkeit zur Stabilisierung des pH-Werts. Die Pilotanlage bietet außerdem die Möglichkeit, Pulveraktivkohle im Zulauf zur UF zur Entfernung von adsorbierbaren organischen Substanzen zu dosieren.

Innerhalb des ersten Betriebsjahres der Pilotanlage wird überprüft, welche Verfahrenskombinationen zum Erreichen der erforderlichen Wasserqualität notwendig sind. Die Betriebsparameter und Zusatzstoffe werden auf die Anwendung hin optimiert. Außerdem werden verschiedene Membrantypen untersucht. Die Pilotanlage ist so konzipiert, dass zwei autarke Aufbereitungsstraßen mit jeweils allen Verfahrensstufen parallel betrieben werden können. Hierdurch ist es möglich zwei Prozesseinstellungen bei identischer Rohwasserbeschaffenheit vergleichend zu testen. Im zweiten Betriebsjahr werden die bis dahin erarbeiteten und optimierten Prozesse im Langzeitbetrieb untersucht und validiert.

Pilotanlage in Nordenham

Die Pilotanlage am Standort Klärwerk Nordenham.

 

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